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CHICKS. Ein Hühnerdasein am Leistungslimit

CHICKS 

Oh what a chick! Ob Tussi, Küken, Geflügel oder eierlegendes Federvieh – ein Hühnerdasein ist ebenso vielschichtig wie kurz. Im Zeitalter von Massentierhaltung und Nahrungsmittelüberproduktion wagt die Kölner Tänzerin & Choreografin Marion Dieterle eine vergleichende Betrachtung: Mensch vs. Huhn.

 

CHICKS rüttelt auf und provoziert. Das Stück stellt ganz offen die Frage: Wer ist hier eigentlich das Arbeitstier? und erzählt in kraftvollen Bildern von Profitmaximierung und Körperkult, Nachwuchsterminierung, Arbeitsperformance und Selbstausbeutung bis hin zur Aufopferung.

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CHICKS ON STAGE

Marion Dieterle und Emily Welther sind die chicks on stage. Sie picken und scharren, flattern und brüten, lassen Federn und werden verbraten. Abstrus animalisch, beklemmend ehrlich und urkomisch zugleich geht die Inszenierung weit über den reinen Transfer zwischen Mensch und Huhn hinaus. Jenseits von Setting, pulsierenden Rhythmen und tänzerischer Performance entstehen Bilder von frappierender Schönheit. Mal zart und fragil, mal lasziv, mal aggressiv bestechen die Gesten und Aktionen durch ihre Drastik, Poesie und Skurrilität.

Die Verkörperung der chicks erweitert Marion Dieterle noch durch die Projektion und Animation eigener Zeichnungen. Sie sind die Störer im Betriebsablauf, die Blaupausen der geplagten Hühnerseelen.

 

HÜHNERSTALL ODER GOLDENER KÄFIG

Die Inszenierung eröffnet Räume und Interpretationen von gesellschaftlicher Spannweite: Ein Leben wie die Hühner auf der Stange, genormt und rationalisiert. Ein Leben im Hühnerstall oder dem goldenen Käfig – für CHICKS wird die Bühne zum Ort der Fleischbeschauung und bloßen Illusion von körperlicher Selbstbestimmung. Ein Lebensrhythmus so durchgetaktet wie perfide. Wie weit schon durchdringen ökonomische Prinzipien unsere Körper und unser Tun? Und sind die rasenden Hühner in Freilandhaltung eigentlich frei oder gehalten?

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EIER IM ZEITALTER VON GROSSHANDEL UND SOCIAL FREEZING

Schonungslos und ambivalent widmet sich das Stück auch dem Ei als Objekt der Begierde. In einer Zeit der sinkenden Geburtenrate und Überproduktion im großen Stil steht das Ei zugleich für das kostbare neue Leben und die industrielle Austauschbarkeit. Eier scheinen jederzeit verfügbar, ob als Nahrungsmittel oder um den eigenen Fortbestand zu sichern. Dicht an dicht auf Masse verpackt oder isoliert und verpflanzt, wird das Ei zur Ware am Fließband, zum Taktgeber für Zyklen, Schlaufen, Lebensrhythmen.

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Konzept/ Inszenierung: Marion Dieterle

Tanz/ Choreografie: Marion Dieterle und Emily Welther

Musik: Ralf Freudenberger

Bühne/ Lichtdesign/ Technik: Wolfgang Pütz

Zeichnungen/ Animationen: Marion Dieterle

Artistic Advice: Barbara Fuchs

Animations Support: Mathijs Stegink

Fotos/ Videomitschnitt/ Trailer: Michael Straßburger

Produktionsleitung: Monika Kozaczka

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CHICKS ist ein Tanzstück von DOSSIER 3-D-Poetry in Koproduktion mit Barnes Crossing – Freiraum für TanzPerformanceKunst in Köln. Seine Entstehung wurde gefördert und unterstützt durch die Kunststiftung NRW, den Landesverband Freier Theater Baden -Württemberg e.V. (aus den Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst), das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, das Kulturamt der Stadt Köln, die Sparkasse Freiburg- Nördlicher Breisgau, Silke Z./ resistdance sowie dem internationalen Dance Artist Service (iDAS) NRW. 

 

 

 

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